Der Kontraktlogistiker Noatum verdichtet sein neues Distributionszentrum „ePoint“ im englischen Medway mit Hilfe von vier Zwischengeschossen. Ausgeführt von MiTek Mezzanine Systems soll der gewonnene Platz vor allem dem Fulfillment im Online-Handel dienen.
Vier Mezzanine-Ebenen bei ePoint Medway
Der E-Commerce hat durch die Corona-Pandemie einen erheblichen Aufschwung erfahren. So ermittelte das „Office for National Statistics“, Großbritanniens größte unabhängige Institution für die Erhebung statistischer Daten, für die Zeit von Februar 2020 bis November 2020 ein Wachstum in Höhe von 19 Prozent auf über 36 Prozent des insgesamt erzielten Einzelhandelsumsatzes. Zwar ist diese Zahl bis Juli 2021 auf rund 26 Prozent zurückgegangen, doch liegt der E-Commerce-Anteil immer noch deutlich über dem Niveau vor Covid-19. Die Folge dieser Entwicklung ist ein Strukturwandel in den Lieferketten mit einer nie dagewesenen Nachfrage nach Lagerkapazitäten.
Um diese Nachfrage zu befriedigen, bietet MiTek Mezzanine Systems die Realisierung von Mezzanine-Ebenen in bestehenden und neuen Logistikgebäuden an. Die Zwischengeschosse von MiTek sind sowohl für die Logistikanforderungen im Einzelhandel als auch für 3PLs und KEP-Dienstleister prädestiniert. Sie stellen eine hoch effiziente Lösung dar, Lagerräume maximal zu verdichten.
Ein aktuelles Beispiel ist Noatum Logistics in Großbritannien. Der Spediteur und Kontraktlogistiker zählt weltweit zu den „Top 50“ seiner Branche. Das Unternehmen unterhält in Medway, einer Gemeinde südöstlich von London, ein neues Distributionszentrum: das „ePoint Medway“. Hier bietet Noatum Lagerflächen, E-Commerce-Fulfillment sowie das Handling von Retouren an. Zu den Kunden des Logistikdienstleisters zählen große Einzelhandelsunternehmen. Deren Waren werden zunächst aus verschiedenen Herkunftsländern im ePoint zusammenführt, um daraufhin innerhalb Großbritanniens und des europäischen Festlandes gemäß einer Omnichannel-Strategie vertrieben zu werden.
Zu den Kunden von Noatum gehört das Damenmodeunternehmen TFG London – bekannt durch Fashion Labels wie zum Beispiel „Phase Eight“, „Hobbs“ oder „Whistles“. TFG ist auf Expansionskurs und fragt bei Noatum vor allem Leistungen des E-Commerce-Fulfillments nach. Dazu erläutert Jay Mulcahey, Group Logistics, Procurement and Customer Service Manager beim Modeunternehmen: “Vor der Corona-Pandemie haben wir rund 30 Prozent unseres Geschäfts online getätigt. Jetzt steuern wir auf 50 bis 60 Prozent zu.“
Frühzeitige Einbindung in das Projekt
Die Intralogistik im ePoint Medway im Überblick: Das Distributionszentrum ist 378.000 Quadratmeter groß, 20 Meter hoch und mit vier Mezzanine-Ebenen ausgeführt. Lager- und Förderstrecken umfassen rund 16 Kilometer. Automatisierungstechnologie hilft bei der Abwicklung von fünf Millionen Paketen pro Jahr, verladen über 18 LKW-Rampen. Trotz der Geschossbauweise soll der Materialfluss schnell und effizient erfolgen, was Noatum dazu veranlasste, MiTek Mezzanine Systems frühzeitig in die Projektplanung einzubeziehen. „Normalerweise baut man ein Zwischengeschoss ein, nachdem ein Gebäude errichtet wurde", sagt Steve Hicks, Geschäftsführer Kontraktlogistik bei Noatum, „doch wir haben es anders gemacht. Unser Bauträger Goodman und MiTek haben von Anfang an zusammengearbeitet.“ Dabei legte Noatum besonderen Wert auf eine reibungslose technische Integration, bei der auch die Pfähle der Mezzanine-Ebenen bereits zum Zeitpunkt des Hallenbaus gesetzt wurden. „Die Geschosse vergrößern unsere Lagerfläche um mehr als 275.000 Quadratmeter“, freut sich Hicks, „damit sind wir für den E-Commerce-Markt der Zukunft gut gerüstet.“
Steve Hicks von Noatum Logistik (links) und Jay Mulcahey von TFG London (rechts)
Automatisierungskompetenz
Die Integration automatisierter Fördersysteme stellt in der Regel besondere Anforderungen an die Konstruktion von Zwischengeschossen – sowohl in Bezug auf ihre Festigkeit und Vibrationstoleranz als auch hinsichtlich des elektrostatischen Widerstands. „Es war uns deshalb sehr wichtig, dass MiTek über entsprechende Erfahrungen verfügt", unterstreicht Steve Hicks von Noatum. Nathan Miller, Key Account Manager bei MiTek, bestätigt: „Wir bringen nicht nur unsere Stahlbaukompetenz mit. Wir haben auch ein umfangreiches Automatisierungs-Know-how.“ Darüber hinaus betont Miller, wie auch Hicks, dass es zur bestmöglichen Planung und Integration von Mezzanine-Ebenen wichtig ist, bereits in der Design- und Bauphase eines Lagers hinzugezogen zu werden: „Dies ist absolut hilfreich, um eine Anlage ohne Umwege zukunftssicher zu gestalten.“
Noatum überzeugte sich von MiTeks Expertise nicht nur über profunde Informationen und Referenzen, der Kontraktlogistiker besuchte auch den MiTek Innovation Hub, das F&E-Zentrum des Mezzanine-Experten. Hier macht der Bühnenspezialist seine Konstruktionen erlebbar, in unterschiedlichen Ausführungen und „aus erster Hand“. Weiterführende Gespräche überzeugten Noatum letztendlich sogar, das Dach des geplanten ePoint-Distributionszentrums ein wenig anzuheben – um Platz für die vierte Ebene zu schaffen.
Die Integration von Automatisierungstechnologien bringt besondere Anforderungen an Zwischengeschosse mit sich.
"Dies war ein großes und komplexes Projekt", sagt Nathan Miller, Key Account Manager bei MiTek, "doch liefern wir auch kleinere Zwischengeschosslösungen – tatsächlich alles von tausend bis zu einer Million Quadratmetern, von einstöckigen Etagen für einfache Lagerung bis hin zu mehrstöckigen Strukturen mit System- Integration."
MiTek Mezzanine Systems hat weltweit mehr als 10.000 Bühnensysteme realisiert, darunter kürzlich Installationen in Großbritannien für ein großes E-Commerce-Unternehmen sowie für die KEP-Dienstleister DHL, Fedex und DPD.
