Interview: Zwischenbühnenhersteller MiTek Mezzanine Systems

09-05-2020

Strategie & Marktbearbeitung,, Brexit, die aktuelle Lage und die kommenden Jahre von MiTek Mezzanine Systems in Deutschland und der EU.

Interview: Zwischenbühnenhersteller MiTek Mezzanine Systems

Seit 1986 ist Mezzanine bereits am Markt und seit 2017 mit einer eigenen Niederlassung auch in Deutschland vertreten. Ende Februar 2020 ist die Mezzanine Europe GmbH umfirmiert in die global agierenden Firmengruppe „MiTek Mezzanine Systems“. Welche Vorteile sehen Sie in dem Zusammenschluss unter dem Mutterkonzern?

Der Zusammenschluss und die anschließende Umfirmierung war eine ganz logische Konsequenz. Denn alle drei Unternehmen, die nun unter MiTek Mezzanine Systems firmieren, agieren sehr ähnlich. Die Gruppe arbeitet international, so können wir in kürzester Zeit den Markt überall auf der Welt beliefern. Und das mit lokalen Lösungen, beispielsweise wegen unterschiedlicher Anforderungen der gesetzlichen Vorschriften. Denn in den USA gelten andere Vorgaben als zum Beispiel in der EU. Durch unser globales Service-Netzwerk können wir Kundenanforderungen für einzelne Kontinente, Länder oder gar Bundesstaaten, wie in Amerika üblich, umsetzen. Im Fokus steht zum großen Teil auch die Beratung unserer Kunden, damit sie politisch-geografische Gegebenheiten auch korrekt einhalten können. Wir kennen die Kundenanforderungen und erarbeiten auf dieser Basis ein Konzept, mit dem der Kunde lokale Richtlinien einhalten kann. Das ist ein Knowhow, über das meines Wissens nach, derzeit nur MiTek Mezzanine Systems verfügt. Und das auch noch weltweit.

Außerdem haben wir unsere R&D-Abteilungen zusammengelegt. Das war meiner Meinung nach ein kluger Schachzug, denn dadurch hat die Entwicklungsabteilung nun drastisch größere Kapazitäten, beispielsweise für Verschleißtests wie auch Neuentwicklungen.

 

Wieso hat MiTek Mezzanine Systems den Standort Köln in Deutschland gewählt? Welche Ländermärkte wird MiTek Mezzanine Systems vom Standort Köln aus bedienen?

Köln bot sich als Standort außerhalb von UK sehr an. Es liegt im Herzen Europas. Und in Deutschland boomt der Intralogistik- und E-Commerce-Markt gerade. Von Köln aus bedienen wir außerdem den ganzen europäischen Markt. Zurzeit laufen Großprojekte in Norwegen, Schweden, der Schweiz, in Frankreich und in Spanien über die Kölner Niederlassung.

 

Wie steht es um zukünftige Projekte, die EU-Strategie von MiTek Mezzanine Systems, besonders im Hinblick auf den geplanten Ausbau des EU-Geschäfts?

Aktuell arbeiten wir an einer kontinuierlichen Intensivierung unserer weltweiten Bestandskontakte für den gesamteuropäischen Markt. Wir sprechen unsere Kunden auf andere, weitere Standorte in den Euro-Staaten an, um dann maßgeschneiderte, lokale Lösungen anzubieten. Unsere Supply-Chain ist etabliert, sodass wir schnell und zuverlässig liefern können. Wir haben auch einen neuen Kollegen, Operational Director Keith Adlrich, der sich ausschließlich um das Optimieren der Supply-Chain-Kapazitäten für MiTek Mezzanine Systems kümmert.

 

Ihre Prognose für die kommenden zwei bis fünf Jahre?

Wenn wir den Fokus auf Zentraleuropa richten, rechnen wir für die anstehenden zwei bis fünf Jahre mit einem enormen Wachstum der Nachfrage nach unseren Produkten und unseren Services. Vor allem durch E-Commerce-Kunden, aber auch der Intralogistikmarkt für die Pharma- und Lebensmittelbranche wächst. Und Automatisierung wird für alle unsere Kunden immer wichtiger. Diesen Aspekt haben wir zum Glück schon seit vielen Jahren im Blick.

 

In welchen Regionen Deutschlands sind Sie momentan tätig? Und welche Kunden bedienen Sie zurzeit?

Aktuell laufen in Großprojekte vorrangig in Ost- und Süddeutschland. Aber auch in Hessen entsteht gerade ein riesiges Logistikzentrum mit unserer Unterstützung. Die Kunden sind große namhafte E-Commerce-Unternehmen, aber auch System Integratoren. Darunter verstehen wir Generalunternehmer in der Logistikindustrie.

 

Aus aktuellem Anlass: Inwiefern beeinflusst die Corona-Epidemie das Geschäft von MiTek Mezzanine Systems?

Die großen Logistiker brauchen gerade in der Krise große Logistikhallen, am besten ausgestattet mit unseren Zwischengeschosslösungen. Allein, weil das Internetshopping gerade einen spürbaren Wachstumsschub hinlegt.

Und wir spüren, dass unsere Kunden diese schlimme Zeit der Epidemie dazu nutzen, um über Erweiterungen ihres Logistiknetzwerks nachzudenken. Automatisierung und Robotik spielen dabei eine Schlüsselrolle. Einen direkten Rückgang oder gar Einbruch der Anfragen können wir nicht verzeichnen. Und da unsere Supply-Chain sicher ist, liefern wir unsere Zwischengeschosslösungen nach wie vor zuverlässig und können auch derzeit laufende Projekte wie vereinbart bedienen.

 

Wie steht es denn um die bereits mehrfach angesprochene Automatisierung und Robotik der großen Logistiker? Welche MiTek Mezzanine-Lösungen werden besonders häufig angefragt und von Ihren Kunden gekauft?

Die anspruchsvollsten Lösungen sind sicherlich die für selbstfahrende Roboter. Das steht bei allen Logistikern im Mittelpunkt. Aber auch andere Aspekte der Produktionsautomatisierung wie integrierte Förderbänder sind kundenseitig von großem Interesse. Zudem kommen noch spezielle Lösungen, die eine extrem niedrige Durchbiegung der Zwischengeschosse verlangen. Unser Produkt dazu ist Mezzanine7, das eine bis zu siebenfach höhere Durchbiegungsfestigkeit im Gegensatz zu herkömmlichen Zwischengeschosslösungen bietet.

 

Welche Rolle spielt der Brexit vom 31. Januar in der strategischen Planung von MiTek Mezzanine Systems? Oder fängt die deutsche GmbH das ganz einfach auf?

Zum Glück haben wir uns mit diesem Thema ausgiebig beschäftigt. Nach dem Referendum zum Brexit vom 23. Juli 2016 haben wir die GmbH in Deutschland gegründet, um mit ihr in Kontinentaleuropa alle Anfragen bedienen zu können. Von Supply-Chain-Sicherheit bis hin zu den teils unterschiedlichen Währungen. Unsere Kunden müssen sich daher keine Sorgen machen.

 

Schauen Sie mit uns ein bisschen in die Zukunft: Arbeitet die MiTek Mezzanine R&D-Abteilung bereits an neuen Produkten für Automatisierung und Robotik? Worin sehen Sie die nächsten Trends für MiTek Mezzanine Systems?

Natürlich! Die Forschung und Entwicklung geht immer weiter. Unser R&D-Department testet unsere Produkte gerade auf eine Dauerbelastung durch Roboter. Denn wir müssen verstehen, wie Verschleiß entsteht und wie wir diesem vorbeugen können.

Es gibt aber auch viele weitere Aspekte, die unsere Konstrukteure beschäftigen. Das geht los bei Sicherheit und Arbeitsschutz, führt über Brandschutz und den jeweiligen länder- oder regionsspezifischen Vorschriften bis hin zu Umweltschutz und dem Nachhaltigkeitsaspekt. Zum letzteren Punkt gehören zum Beispiel die Optimierung des Rollwiderstandes und die optimale Lichtausbeute in den Hallen durch eine gute Reflexion unserer Zwischengeschossplatten. Dadurch können unsere Kunden nämlich direkt ökologischer wirtschaften und Energie und darüber hinaus auch noch bares Geld sparen.

 

Über Bart Pulles
Bart Pulles, 53, ist seit September 2019 Business Development Manager bei MiTek Mezzanine Systems und verantwortet den europaweiten Vertrieb von Zwischengeschosslösungen und Zubehör für große Logistikhallen. Pulles hat einen Abschluss als Automobilingenieur und ist bereits seit 2014 in der Logistikbranche heimisch.

 

Über MiTek Mezzanine Systems
MiTek Mezzanine Systems ist der erste global agierende Lagerbühnenhersteller mit Sitz in den USA, Deutschland und Großbritannien. Das Unternehmen konzipiert, produziert und installiert Zwischengeschosse für Lagergebäude. Diese entsprechen immer den gesetzlichen Vorgaben sowie den lokalen Arbeits- und Brandschutzverordnungen. Wichtig sind auch die Automationsanforderungen der Kunden. Unter dem Motto „globale Partnerschaften, lokale Lösungen“ meistert MiTek Mezzanine Systems gemeinsam mit seinen Kunden alle Herausforderungen in der Materialtransport- und Logistikbranche.

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